Radgrössen bis 406/451 (20″)
20“ Rädern in ERTRO 406 und 451 sind in zwei unterschiedlichen Bereichen im Handbike-Sport beliebt.
Der bekanntere dürfte der Einsatz an Vorspann-Handbikes sein. Durch die kleine Grösse dieser Räder kann das Handbiker näher an den Rollstuhl gebaut werden. Dadurch gewinnt der Zug (Rollstuhl mit Handbike) an Wendigkeit. Verwendet werden in solchen Fällen eher breitere Reifen.
Einzelne Vorspann-Handbikes rollen sogar auf noch kleineren 16“ ERTRO 305. Vorspann-Hanbikes mit derart kleinen Rädern sind nochmals wendiger, lassen sich aber nur auf relativ glatten Untergründen vernünftig fahren. An Steigungen sind die Grenzen der Traktion schnell überschritten.
406 oder 451er Räder gewinnen zunehmend an Bedeutung im Renn-Handbike Bereich oder bei schnellen Strassen-Handbikes. Selbstverständlich sind in diesem Kontext die schmalen 23-406, 25-406 und 28-406 bzw. 23-451 und 25-451 Reifen gefragt. Da diese Handbikes fast ausschliesslich auf Asphaltstrecken eingesetzt werden, bieten sich diese Räder gleich aus mehreren Gründen als nicht angetriebene Hinterräder an:
- Zwar ist der Rollwiderstand eines so kleinen Rades grösser als der eines grossen z.B. 571er Rades, doch wird der grössere Rollwiderstand ab etwas über 20 km/h bereits durch den weniger grossen Windwiderstand aufgehoben.
- So kleine Räder sind deutlich verwindungssteifer als grosse Räder, vertragen dadurch klagloser grosse seitliche Kräfte wie sie zum Beispiel bei schneller Kurvenfahrt auftreten.
- Die Hinterräder eines Handbikes platziert man idealerweise so weit vorne, dass man auch bei Kurvenfahrt, mit den Ellbogen nicht den Reifen berührt. So wird ein Handbike mit identischem Freiraum für die Ellbogen, jedoch mit 25-406 Räder anstelle 25-559 Räder ganze 15cm kürzer. Diese Ersparnis wirkt sich auch beim Transport des Handbikes in einem Fahrzeug aus.
Um den vollen Vorteil der kleinen 406 bzw. 451er Räder nutzbar zu machen, muss das Handbike auch entsprechend aufgebaut werden. Nicht zuletzt wegen der Neigung nach hinten und dem Auffahrschutz.
Ein weiteres Segment für 406er sind die Tadpole-Handbikes. Geräte mit umgedrehter Geometrie, ein angetriebenes Rad hinten und zwei gelenkte vorne. Da drängt es sich auf, dass die zwei Vorderräder kleiner sind, um nicht mit der Handkurbel in Konflikt zu geraten.