Schutz vor Verletzungen

Querschnittgelähmte Handbiker kämpfen allerdings noch gegen behinderungsbedingte Gefahren.
In meiner Karriere als Handbiker und Hilfsmittelberater musste ich leider mehrmals erleben wie sich QS-Handbiker Verletzungen holten die nicht nötig wären.

Druckstellen am Gesäss

  • Die standardmässigen Schaumstoff-Sitzkissen eignen sich nicht als Antidekubitus Schutz. Sie bieten etwas Komfort sonst gar nichts.
  • Die völlig gegensätzliche Sitzposition im Handbike, verglichen mit dem Alltagsrollstuhl belasten andere Regionen. Besonders der Steissbeinbereich muss fleissig beobachtet werden.
  • Schweiss durch die Anstrengung kann wie jede Feuchtigkeit die Tragfähigkeit der Haut negativ beeinflussen.

Jeder muss für sich genau klären, welches Sitzkissen sich eignet. Meistens ist es nicht dasselbe wie im Alltagsrollstuhl. Bestimmt ist es nicht das Kissen mit dem der Kollege zufrieden ist.
Neueinsteiger in den Handbike-Sport empfehle ich anfangs kurze Touren und nach jeder Fahrt eine genaue Kontrolle.

Druckstellen an Füssen und Beinen

  • Die Lage der Füsse und Beinen im Handbike können im schlechten Fall Druckstellen verursachen. Ich kenne mehrere Fälle wo Druckstellen durch die Fussbänder entstanden sind. Man kann diese mit einem Neoprene oder Prena polstern lassen.
  • Gegen ein Rahmenteil „fallende“ Beine neigen stark dazu Druckstellen zu erhalten. Also genau beobachten wo und an wie die Beine mit harten Teilen in Konflikt kommen.

Ich rate dazu immer mit Schuhen ins Handbike zu steigen, das schützt mindestens die Füsse.

Verletzungen durch herunterfallende Beine

Bereits einige Handbiker holten sich schlimme Verletzungen, weil ihre Beine aus der Fussauflage gesprungen sind.
Stellt euch vor, mein Kollege trug nur Socken an den Füssen, raste beim Maas-Marathon mit 40 Sachen über einen Randstein runter, der folgende Schlag katapultierte seinen rechten Fuss aus der Fussauflage hinunter auf die Strasse. Der Fuss, bzw. das Bein wurde nach hinten gerissen und über den Asphalt geschleift. Die Reaktionszeit plus Bremsweg reichten aus um den die Haut des kleinen Zeh’s wegzufetzen und den Knochen bis zur Hälfe abzuhobeln. Die übrig gebliebenen Reste des Zeh’s  musste später im Spital entfernt werden.
Solche Vorfälle sind absolut unnötig, niemand braucht das. Mit zwei einfachen Massnahmen lässt sich das verhindern.

  • Immer mit Schuhen Handbiken.
  • Ein zusätzliches Band über die Beine hält sie dort wo sie hingehören.